Wie gelingt es, eine Paarbeziehung so zu beenden, dass die gemeinsame Elternschaft weiterhin funktionsfähig bleibt? Wie werden Eltern ihrem Bestreben gerecht, dass Kinder die Trennungszeit und alle damit verbundenen Konsequenzen bestmöglich bewältigen können? Das Verfahren der Mediation bietet Eltern in der Phase ihrer Trennung und Scheidung die Möglichkeit, die richtigen Antworten und Entscheidungen für sich und ihre Kinder zu finden.

Der Entschluss, eine Partnerschaft zu beenden fällt nicht leicht und ist in der Regel mit starken emotionalen Belastungen verbunden. Dies gilt umso mehr, wenn diese Entscheidung zusätzlich auch Auswirkungen auf die eigenen Kinder hat. Bei etwa der Hälfte aller in Deutschland geschiedenen Ehepaare handelt es sich laut Statistischem Bundesamt (DESTATIS) um Eltern minderjähriger Kinder. So waren im Jahr 2014 insgesamt 134 803 Kinder von der Scheidung ihrer Eltern betroffen. Was statistisch gesehen also kein Einzelfall ist, bedeutet aus Sicht des Kindes jedoch ein elementares, einschneidendes Erlebnis, dem häufig schon eine längere Phase größerer diffuser Verunsicherung vorangegangen ist. Mehr oder weniger offen ausgetragene Konflikte werden gerade von Kindern mit ihren besonders sensiblen emotionalen Antennen ebenso sehr wahrgenommen wie eine verdeckt gelebte zunehmende Uneinigkeit zwischen den Elternteilen. Kommt es in der Folge zur Trennung, sind für das Kind häufig nicht mehr beide Partner gleichermaßen „präsent“, um sie bei der Bewältigung der neuen Lebensumstände zu unterstützen.

Zweifellos ist es im Sinne der Kinder, wenn das Maß der elterlichen Auseinandersetzungen begrenzt werden kann und nicht – wie häufig – im Zuge der Verlagerung der Konfliktlösung auf die juristische Ebene zusätzlich noch verschärft wird. Als Paar und als Eltern unter der Gesprächsführung eines Mediators miteinander im Gespräch bleiben zu können, verhindert häufig einseitig herbeigeführte und vom Partner nicht akzeptierte Entwicklungen.

In einer Mediation zu Trennungs- und Scheidungsfolgen können jederzeit und kurzfristig gemeinsame Absprachen getroffen werden, die einer Eskalation entgegenwirken. So lassen sich beispielsweise die jeweils nächsten Schritte einer Trennung planen, Wohn- und Betreuungsfragen klären sowie Alltagsaufgaben und –verpflichtungen einvernehmlich regeln. Selbst dann, wenn diese Vereinbarungen nur vorübergehende Gültigkeit haben sollen und einer späteren endgültigen Klärung bedürfen, dienen sie von Beginn an der notwendigen Stabilisierung aller Beteiligten und insbesondere der Kinder. Sie erleben, dass über die Trennung hinaus ihre Eltern miteinander in Kontakt bleiben, ihre Verantwortung weiterhin gemeinsam wahrnehmen und ihnen als Eltern erhalten bleiben. Diese erlebbare Kontinuität auszudrücken und zu sichern, fällt vielen Paaren – besonders in den akuten und stark belastenden Trennungsphasen – allein nicht leicht und ist mit Mühe und Aufwand verbunden.

Häufig erleben wir Mediatoren der CONFIDES MEDIATION, dass unter Miteinbeziehung der kindlichen Bedürfnisse und Interessen in den Klärungsprozess trotz aller elterlicher Differenzen selbstbestimmte und faire Vereinbarungen innerhalb einer Mediation getroffen werden können. Dies gelingt meist besser und wesentlich zügiger als in zähen und langwierigen gerichtlichen Auseinandersetzungen. Darüber hinaus werden einvernehmliche Regelungen von beiden Seiten akzeptiert und bereitwilliger eingehalten. Das aufrichtige gemeinsame Bemühen um Lösungen stärkt nicht nur das Vertrauen der eigenen Kinder, sondern auch das der Eltern selbst in eine konstruktive zukünftige Elternschaft.

Auf diese Weise ist Mediation bei Trennung und Scheidung insbesondere aus Sicht der Kinder ein erster Schritt der sich trennenden Eltern in eine verantwortungsvolle Richtung.

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